29.10.2013

Mit Erfahrung zum seriösen Lieferanten: 5 Profi-Tipps für Einkäufer von Lieferanten.de

Als Einkäufer ist die Recherche nach neuen Lieferanten ebenso Ihr tägliches Brot wie deren Überprüfung und Auswahl. Natürlich steht bei Ihrer Entscheidung für oder gegen einen neuen Zulieferer vor allem dessen Leistungsfähigkeit und Preisniveau im Vordergrund. Aber mindestens ebenso wichtig ist die Frage, ob es sich bei dem potenziellen Partner um ein seriöses Unternehmen handelt und welche Erfahrungen andere Firmen mit diesem Lieferanten sammelten.

Darum sind seriöse Lieferanten für Sie so wichtig

 

Denn was nutzen Ihnen schon die besten Konditionen und herausragendste Angebote, wenn Sie am Ende Ihre Waren doch niemals erhalten und gleichzeitig auch noch Gefahr laufen, auf einen Betrüger hereinzufallen? Wir erklären Ihnen, warum seriöse Lieferanten für Sie und Ihr Unternehmen so wichtig sind und wie Sie die Qualität eines neuen Partners selbst und durch Erfahrungen anderer Lieferanten.de-Nutzer zutreffend beurteilen können. Außerdem geben wir Ihnen fünf erprobte Profi-Tipps für die Überprüfung von möglichen Lieferanten.

 


 

Deshalb sind Erfahrungen mit Lieferanten so wichtig

Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass es auf die Seriosität eines Herstellers, Großhändlers, Importeurs oder Dienstleisters doch gar nicht so besonders ankommt. Hauptsache ist schließlich, dass der betreffende Partner die gewünschten Produkte und Dienstleistungen anbietet und dass die Konditionen stimmen. Als erfahrener und verantwortlicher Einkäufer wissen Sie jedoch, dass diese kurzsichtige Einschätzung nicht nur unzutreffend, sondern sogar ausgesprochen gefährlich ist. Warum ist das so? 

Zum einen können Sie sich auf die angebotenen Konditionen nur dann verlassen, wenn Sie dem Lieferanten auch tatsächlich vertrauen. Andernfalls müssten Sie immer damit rechnen, dass sich hinter dem vermeintlich positiven Angebot versteckte Gebühren und Kostenfallen verbergen und dass Sie am Ende deutlich mehr bezahlen müssen als ursprünglich gedacht. Darüber hinaus helfen Ihnen selbst die besten Preise und Konditionen nicht weiter, wenn Ihnen die gewünschte Ware nicht pünktlich und zuverlässig zur Verfügung steht. Nur seriöse Lieferanten sind in der Lage, Vereinbarungen über Lieferzeiten minutiös einzuhalten. Unseriöse Partner dagegen neigen dazu, Termine zu vernachlässigen. Dies wiederum führt dann in Ihrem Unternehmen zu Verzögerungen und Störungen der Betriebsabläufe, die mit erheblichen Kosten verbunden sind.

Außerdem können Sie sich bei einem Lieferanten, dem Sie nicht vertrauen, nie darauf verlassen, ob seine Informationen über die betreffende Ware tatsächlich zutreffen. Unter Umständen arbeitet ein Zulieferer mit minderwertigen Qualitäten, die falsch deklariert werden oder handelt sogar mit Ware, die aus dunklen Kanälen stammt. Neben qualitativen Einbußen drohen Ihnen hier unter Umständen sogar rechtliche Konsequenzen.

Nicht zuletzt bedingt jede Zusammenarbeit ein Mindestmaß an Vertrauen, damit Sie sicher gehen können, dass Absprachen eingehalten und Betriebsgeheimnisse nicht verraten werden. Schließlich wollen Sie sich auf Ihre Hersteller, Großhändler, Importeure und Dienstleister verlassen können und sind nicht daran interessiert, beim Einkauf unkalkulierbare Risiken einzugehen.

 


 

  Die Spreu vom Weizen trennen: Ohne Prüfung kein Einkauf  

Die Spreu vom Weizen trennen: Mit Erfahrung den passenden B2B-Partner erkennen

Wir wollen an dieser Stelle keine falschen und übertriebenen Sorgen und Ängste schüren. Keine Frage: Der Großteil der Unternehmen am Markt ist seriös und arbeitet nach einwandfreien Richtlinien. Und dennoch gibt es in jeder Branche schwarze Schafe. Als Einkäufer gehört es in jedem Fall zu Ihren wichtigsten Aufgaben, in Bezug auf Ihre geschäftlichen Partnerschaften die Spreu vom Weizen zu trennen. Schließlich wollen Sie weder sich noch Ihrem Unternehmen die Zusammenarbeit mit einem betrügerischen Unternehmen und die damit verbundenen Nachteile und Risiken zumuten. Daher ist eine gründliche und aussagekräftige Prüfung absolut unabdingbar. Dabei sind Ihre Routine und Erfahrungen mit Lieferanten ein wichtiger Indikator, wie Sie vertrauenswürdige B2B-Handelspartner erkennen.

Die folgenden Profi-Tipps helfen Ihnen dabei, potenzielle Lieferanten innerhalb von kurzer Zeit auf Seriosität hin zu überprüfen, um auf diese Weise Risiken für sich und Ihr Unternehmen abzuwenden.

 

  Tipp 1: Die Webseite gibt wertvolle Hinweise  

Tipp 1: Die Webseite gibt wertvolle Hinweise

Betrachten Sie bei jedem Unternehmen, das Sie für eine Zusammenarbeit in die engere Wahl ziehen, die Internetseite ganz genau. Achten Sie dabei vor allem auf Plausibilität. Der erste Blick sollte dabei immer auf das Impressum fallen. Hier müssen nicht nur der Firmenname, die Rechtsform und die Anschrift, sondern auch der Name des Inhabers oder Geschäftsführers auftauchen. Fehlt das Impressum oder ist es unvollständig, dann sollten Sie auf Abstand gehen. Achten Sie darüber hinaus darauf, ob die Informationen auf der Internetseite wahrheitsgemäß wirken.

Nehmen wir an, ein Hersteller wirbt damit, dass er bereits seit 50 Jahren aktiv ist und in einem bestimmten Segment Marktführer ist. Man sollte davon ausgehen, dass Sie dieses Unternehmen dann zumindest vom Namen her kennen müssten. Ist dies nicht der Fall, dann sollten Sie vorsichtig sein. Insgesamt bietet die Internetseite eines Unternehmens viele Anhaltspunkte für die kritische Überprüfung.

 

  Tipp 2: Erfahrungsberichte im Internet helfen weiter  

Tipp 2: Erfahrungsberichte im Internet helfen weiter

Eine weitere Möglichkeit der Recherche und Nachforschung bietet Ihnen ebenfalls das Internet. Schlechtes Verhalten von Unternehmen hinterlässt nämlich auch im World Wide Web seine Spuren. Vielleicht taucht hier nicht die einmalige Verfehlung eines Lieferanten auf. Häufen sich allerdings negative Vorkommnisse und Beschwerden, dann werden früher oder später auch im Internet entsprechende Informationen auffindbar. Nutzen Sie diesen Effekt und geben Sie den Firmennamen eines denkbaren Lieferanten ruhig einmal in eine Suchmaschine ein. Es gibt tatsächlich gute, kostenlose VPNs und mein Favorit an dieser Stelle ist Windscribe.

Kombinieren Sie den Namen des Lieferanten mit Worten wie „seriös“, „Erfahrung“, „Bewertung“, „Beschwerde“ oder „Betrug“. Wenn Sie auf diese Weise auf Berichte anderer Einkäufer aufmerksam werden, dann haben Sie in vielen Fällen die Möglichkeit, direkt mit dem Beschwerdeführer in Verbindung zu treten, um nähere Details zu erfahren. Bedenken Sie allerdings auch, dass es sich bei einem solchen Erfahrungsbericht über einen Lieferanten immer auch um die fingierte Beschwerde eines Konkurrenten handeln kann.

 

  Tipp 3: Der persönliche Erstkontakt schafft mehr Klarheit  

Tipp 3: Der persönliche Erstkontakt schafft mehr Klarheit

Nachdem Sie per Internet eine Reihe von Informationen über einen potenziellen Lieferanten generiert haben, ist Ihnen ein guter erster Eindruck entstanden. Der eine oder andere Hersteller, Großhändler oder Dienstleister ist durch die Recherche vielleicht schon aus Ihrer engeren Auswahl gefallen. Bei anderen Unternehmen sind Sie sich noch unsicher und wünschen sich weitere Anhaltspunkte für die Überprüfung in Bezug auf die Seriosität. An dieser Stelle sollten Sie in einen direkten und persönlichen Kontakt mit dem Lieferanten treten. Rufen Sie einfach bei dem Unternehmen an und lassen Sie sich mit dem zuständigen Mitarbeiter aus dem Verkauf verbinden.

Achten Sie bei diesem Anruf auf jedes Detail. Wie meldet sich der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin der Firma am Telefon? Haben Sie hier direkt den Geschäftsführer oder Eigentümer am Apparat oder gibt es ein Sekretariat? Klingen die Umgebungsgeräusche tatsächlich nach einem Unternehmen oder haben Sie das Gefühl, in einem privaten Wohnzimmer gelandet zu sein? Wie kommen Ihnen die Umgangsformen der Mitarbeiter vor, mit denen Sie in Kontakt geraten? Ziehen Sie aus jedem dieser Hinweise Ihre Rückschlüsse in Bezug auf die Seriosität und setzen Sie die Geschäftsbeziehung nur dann fort, wenn Sie einen guten Eindruck gewinnen.

 

  Tipp 4: Kleine Aufträge am Anfang sorgen für mehr Sicherheit  

Tipp 4: Kleine Aufträge am Anfang sorgen für mehr Sicherheit

Auch wenn Sie nach eingehender Prüfung davon ausgehen, dass es sich bei Ihrem potenziellen Lieferanten um einen seriösen und vertrauenswürdigen Partner handelt, sollten Sie jetzt nicht leichtsinnig werden. Im besten Fall beginnen Sie die Zusammenarbeit zunächst einmal auf einem sehr zurückhaltenden Niveau. Tätigen Sie eine kleine Bestellung mit geringem Volumen und beobachten Sie genau, wie zuverlässig Ihr Auftrag abgewickelt wird. Entspricht die Ware der vereinbarten Qualität und wird sie pünktlich geliefert? Erfolgen Angebotserstellung, Lieferung und Abrechnung reibungslos und ordnungsgemäß? Wenn alles zu Ihrer Zufriedenheit verläuft, können Sie das Auftragsvolumen allmählich steigern.

Bleiben Sie aber dauerhaft vorsichtig und versäumen Sie es auch nach einiger Zeit der Zusammenarbeit nicht, die Leistungen des Partners immer wieder zu überprüfen. Erst nach einer längeren Phase der Kooperation können Sie damit beginnen, sich weniger stark auf die Kontrolle des Unternehmens zu konzentrieren. Mittlerweile ist hier eine beiderseitige Vertrauensbasis entstanden, die Sie in der Zukunft immer weiter ausbauen können.

 

  Tipp 5: Verlassen Sie sich im Zweifelsfall auf Ihr Bauchgefühl  

Tipp 5: Verlassen Sie sich im Zweifelsfall auf Ihr Bauchgefühl

Bisher haben wir Ihnen ganz konkrete Methoden und Techniken vorgestellt, mit denen Sie einen Lieferanten kritisch überprüfen können. Sie haben verschiedene Verfahren und Instrumente kennengelernt, die Ihnen dabei helfen, einen ersten Eindruck von einem noch unbekannten Geschäftspartner zu gewinnen. Bei allen konkreten Prüfungsverfahren sollten Sie, dies gilt vor allem dann, wenn Sie bereits über viel Berufserfahrung verfügen, Ihr persönliches Bauchgefühl nicht außer Acht lassen. Haben Sie, ohne dass es hierfür eine klare Begründung gibt, in Bezug auf ein bestimmtes Unternehmen ganz einfach ein schlechtes Gefühl?

Dann wischen Sie diesen Eindruck nicht einfach fort, sondern trauen Sie Ihrer Intuition. Es ist sehr gut möglich, dass Ihre emotionale Zurückhaltung mit einem Merkmal zusammenhängt, das Ihnen zwar unbewusst aufgefallen ist, das Sie allerdings selber nicht konkret benennen können. Im Laufe der Jahre und mit wachsender Erfahrung werden Sie dieses Bauchgefühl immer weiter entwickeln.

 


Über den Autor Sebastian Huke
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